Am 11. Oktober 2025 nahmen 21 Kolleginnen und Kollegen – vom jungen Dienstnachwuchs bis zu den Pensionären – an unserer diesjährigen Verbandsausfahrt teil. Bei strahlendem Herbstwetter verband sich der Austausch untereinander mit einem abwechslungsreichen Programm, das Stadtgeschichte, Kultur und Genuss vereinte.
Nach der Ankunft empfing uns Bürgermeister Christian Walter ganz persönlich. Er nahm sich Zeit, uns in die Besonderheiten Weil der Stadts einzuführen: Die ältesten Häuser stammen aus dem 14. Jahrhundert, und die Stadt blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Besonders eindrücklich schilderte er den großen Stadtbrand von 1648, als französische Truppen im letzten Jahr des Dreißigjährigen Krieges große Teile der Altstadt zerstörten. Seit dieser Zeit, so Walter, musste Weil der Stadt immer mit knappen Mitteln wirtschaften – und hat dennoch ihren besonderen Charakter bewahrt.
Anschließend führte uns Herr Dietmar Spreer, ein langjähriger Kommunalpolitiker und „Urgestein“ vor Ort, durch die Stadt. Unter seiner kundigen Führung erfuhren wir viel über das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Konfessionen und die städtebauliche Entwicklung: Weil der Stadt erhielt schon im 13. Jahrhundert das Stadtrecht, war Mitglied des
Schwäbischen Städtebundes und entwickelte sich trotz mancher Rückschläge zu einem kleinen, aber stolzen Zentrum bürgerlicher Kultur. Wir besuchten die Kirche St. Peter und Paul, schlenderten durch die verwinkelte Altstadt und erreichten schließlich die Spitalkapelle „Zu unserer Lieben Frau“, liebevoll als das „Schatzkästchen der Stadt“ bezeichnet.
Bei einem gemeinsamen Mittagessen in herzlicher Runde genossen wir schwäbische Spezialitäten: Linsen mit Saitenwürstchen und Spätzle, Maultaschen oder ein vegetarisches Gericht. Gastgeber war Hans-Josef Straub, Bürgermeister a.D., der uns persönlich bewirtete und betreute. Die Stimmung war ausgezeichnet, die Gespräche lebendig – ein echter Moment der Verbundenheit unter Kolleginnen und Kollegen.
Der Nachmittag führte uns in das Kepler-Museum, im Geburtshaus von Johannes Kepler (1571–1630). Dort erhielten wir spannende Einblicke in sein Leben und Wirken: Originaldrucke, Ausstellungsstücke und informative Darstellungen machten deutlich, wie Kepler in der Zeit der Reformation und des Dreißigjährigen Kriegs seine wissenschaftlichen Entdeckungen vorantrieb.
Zum Ausklang kehrten wir noch einmal ins Gasthaus Rössle zurück, wo eine Weinprobe mit erlesenen Weinen aus den beiden Partnerstädten Riquewihr (Frankreich) und Bra (Italien) stattfand. Hans-Josef Straub führte mit viel Herz und Sachverstand durch die Auswahl – begleitet von kleinen Anekdoten, historischem Wissen und einer guten Portion schwäbischem Humor.
Alles in allem war es ein überaus gelungener Tag: voller anregender Gespräche, kultureller Entdeckungen und geselliger Gemeinschaft. Der Verband dankt allen Teilnehmenden für ihre gute Laune, ihre Gesprächsbereitschaft und den gelungenen gemeinsamen Tag.